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Schermoossattel – Gampenpass – Monte Penegal – Mendelpass – Kohlern – Ritten

Frühmorgens nach Jenesien

Große Bozen-Runde mit dem Rennrad.

5500 Höhenmeter und 180 Kilometer mit dem Rennrad über die Pässe und Jöcher rund im Bozen / Südtirol.

Diesen Giro di Bolzano hatte ich schon lange im Kopf und heute sollte es soweit sein. Ziel ist es, die vielen Pässe und Jöcher rund um Bozen sinnvoll zu einer schönen Rennradrunde zu verbinden. Im Prinzip also 6 mal aui und oi. Hört sich ja erstmal nicht soviel an, herauskommen wird am Ende dieses langen Tages aber die kompletten Ötztaler Radmarathon Höhenmeter.


Etappenziel Schermoossattel (1137m)

Mit Theo war auch schnell der richtige  Mitstreiter gefunden und so trafen wir uns um 6.00 Uhr morgens am Siegesplatz in Bozen (Bolzano, 266m) zum Start des Giro di Bolzano. Die erste Etappe führt von Bozen auf der neuen Jenesier Straße nach Jenesien. Es ist angenehm kühl und um diese Uhrzeit herrscht praktisch noch kein Verkehr. Langsam und miteinander ratschend fahren wir durch Jenesien (San Genesio, 1089m) und weiter nach Flaas (Vales, 1375m) auf den Salten. Am Schermoossattel (1407m) ist dann das erste Etappenziel und damit die ersten 1150 Höhenmeter erreicht.
Schnell die Windweste an und hinunter nach Terlan (Terlano, 248m).


Blick auf den Lauben
Straße zum Gampenpass

Auf dem Etschtal Radweg fahren wir ein Stück Richtung Meran und biegen bei Kilometer ab nach Nals (Nalles, 313m), wo wir um 8.30 Uhr sind. Kurzfristig haben wir uns doch für die direkte aber viel steilere Auffahrt zum Gampenjoch entschieden. Die führt mit bis zu 16% Steigung aufwärts vorbei an Tisens (Tesimo, 638m) nach Narraun (Narano, 677m). Hier trifft man auf die direkte Paßstraße von Lana zum Gampen Pass. Immer noch mit guten Beinen und erstaunlich wenig Verkehr – insbesondere den Motorradfahrern ist es wohl noch zu früh – gelangen wir zum Gampenpass (Passo Palade, 1518m, -> Rennradtour Gampenpass). Dort gibt es erstmal eine Schorle und ein Panino zum zweiten Frühstück auf die nächsten 1200 Höhenmeter.


Mendelpass / Passo Mendola - 1363m
Halbzeit am Mendelpass (1363m)

Weiter geht der Giro di Bolzano ins Trentino nach Fondo (985m). Die Straße zweigt hier links ab zum ca. 9 Kilometer entfernten Mendelpass. Als Krönung der Rennradtour haben wir uns vorher jedoch noch den Penegal herausgesucht. Kurz vor der Passhöhe führt eine kleine sehr steile Straße die ca. 4 Kilometer und 380 Höhenmeter (insgesamt 680 Höhenmeter von Fondo) zum höchsten Punkt am Mendelkamm, dem Monte Penegal (1727m). Auf dem selben Weg geht es wieder zurück und am Mendelpass (Passo di Mendola, 1363m) ist ungefähr Halbzeit unserer Tour, d.h. 90 Kilometer und 3000 Höhenmeter. Das wird mit einer weiteren kleinen Pause mit einem Macchiato belohnt.


Am Kojotenpass
Etappenziel Kreither Sattel (382m)

Eine lange Abfahrt führt uns hinunter ins Überetsch. An der Kalterer Höhe biegen wir rechts ab nach Kaltern (Caldaro, 360m). Nach ein paar Metern auf der Hauptstraße Richtung Kalterersee geht es links nach Klughammer. Noch kurz die letzten Meter ausrollen und Anlauf nehmen hinauf zum Kreither Sattel. Die 2 Kilometer und 130 Höhenmeter gehen auch noch locker in den Pedalen. Oben am Kreither Sattel (382m, im Volksmund Kojotenpass genannt) wird sich nicht lange aufgehalten und die Abfahrt nach Pfatten (Vadena, 228m) in Angriff genommen.

Über Leifers (Laives, 228m) fahren wir auf der Hauptstraße – mit Bananenstopp im Supermarkt – zum Startpunkt der vorletzten Etappe: Steinmannwald (Pineta, 250m). Spätestens hier brennt der Hintern wie Feuer. Und jetzt ist es auch noch richtig heiß. Mit über 30 Grad im Schatten fahren wir ohne Schatten die endlos scheinenden 10 Kilometer und 1000 Höhenmeter bis zum Scheitelpunkt der Strecke ober Kohlern hinauf. Noch nie war das so lang (-> siehe Rennradtour Bozen – Steinmannwald – Kohlern).
Inzwischen fährt jeder sein eigenes Tempo und ich bin froh, als wir in Kohlern (Colle, 1114m) an der Bergstation der Seilbahn kurz zu einem gespritzen Holersaft einkehren.


Panoramafahrt am Ritten vor der Seiser Alm
Endspurt zum Eggele Stich (1382m)

Endspurt ist angesagt. Schnell hinunter in die Hitze des Bozner Talkessels und die letzten 1000 Höhenmeter hinauf auf den Ritten. Jetzt geht bei mir allerdings nichts mehr schnell. Kräfte einteilen und der Rest ist reine Kopfsache. Eine kurzer Stop für eine Cola bringt die nötige Energie. In Klobenstein (Collalbo, 1188m) müssen wir links abbiegen Richtung Sarntal und Rittner Horn. Jetzt kann man schon anfangen zu geniessen, obwohl die Strecke nach Oberinn (Auna di Sopra, 1300m) noch mit kurzen aber steilen Rampen wartet. Am Eggele Stich (1382m) ist es dann endlich geschafft mit dem aufwärts treten. Die wunderschöne und kurvige Strecke führt steil hinunter ins Sarntal.

Am Kreisverkehr noch einmal links Richtung Bozen (rechts ginge es zum Penser Joch) und durch die vielen Sarner Tunnel geht es zurück zum Ziel nach Bozen.
Am Siegesplatz fühlen wir uns um 18.00 Uhr nach 10,5 Stunden auf dem Rennrad dann auch wie Sieger!

Fazit: eine Rennradtour der Superlative. Auf relativ kurzer Strecke gibt es verdammt viele Höhenmeter zu vernichten. Der Vorteil: man kann die Runde natürlich jederzeit bequem abbrechen oder sich in einzelne Etappentage aufteilen.


Und wie könnte man die Rennradrunde noch ausbauen?


Fakten Große Bozen-Runde mit dem Rennrad:

  • ca. 180 Kilometer
  • ca. 5500 Höhenmeter
  • ca. 10,5 Stunden reine Fahrzeit

Streckenverlauf Giro di Bolzano: Bozen – Jenesien – Flaas – Schermoss-Sattel – Mölten – Terlan – Nals – Tisens – Narraun – Gampenpass – Fondo – Penegal – Mendelpass – Kalterer Höhe – Kaltern – Klughammer – Kreither Sattel – Pfatten – Leifers – Steinmannwald – Kohlern – Bozen – Klobenstein – Oberinn – Wangen – Sarntal – Bozen.


-> Video mit dem Rennrad über den Gampenpass / Südtirol


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