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Oberalppass – Julierpass – Berninapass

Rennradtour Sanremo - Bolzano: Höchster Leuchtturm

Die längste Etappe wieder über 3 Zweitausender Alpenpässe.

Tag 6 mit dem Rennrad über die Alpen von Andermatt nach Tirano.

Frühmorgens starte ich in Andermatt und fahre bei bestem Wetter hinauf zum Oberalppass (2046m). Die 11 Kilometer bis zur Passhöhe haben nur 600 Höhenmeter mit moderaten 6% Steigung. Die Auffahrt kenne ich in umgekehrter Richtung vom Alpenbrevet vor zwei Jahren. Oben steht auch der höchste Leuchturm der Alpen (oder der Welt?).

Auf der Ostseite geht es über einige Kehren an der Rheinquelle vorbei nach Tschamut und dann immer Talauswärts über Sedrun bis nach Disentis. Ab hier folge ich dem jungen Rheintal meistens leicht abwärts bis nach Ilanz, wo ich in einer Bäckerei nochmal frühstücke.

Und jetzt ein schöner Geheimtipp: nicht die normale Strecke über Laax und Flims nach Bonaduz, sondern die einsame und wunderschöne südliche Variante wählen. Die enge Straße zieht sich weit über der Rheinschlucht erst 300 Höhenmeter nach Versam (910m) und dann spektakulär abwärts durch einige kurze Tunnels und Spitzkehren wieder hinunter nach Bonaduz. Jetzt beginnt schon der 65 Kilometer lange Anstieg zum Julier. Zuerst zieht sich die Straße nach Thusis. Dort muss ich den Tunnel umgehen und den Weg nach Campi suchen. Das Teilstück bis Tiefencastel ist nicht schön zu fahren, weil es einige längere Tunnels und viel Verkehr gibt.

Vor dem eigentlichen Anstieg mache ich nochmal Pause in der einzigen Bar. Da ich den Albulapass schon gefahren bin, will ich über den Julierpass. Und jetzt geht es zur Sache: 35 Kilometer mit 1400 Höhenmetern warten. Und die ziehen sich nochmal richtig. Durch Savognin und vorbei am Lago da Marmorera geht es bis nach Bivio. Hier kommen dann endlich ein paar Kehren. Allerdings hat auch das Wetter wie vorhergesagt zugezogen und es nieselt ein wenig. Vor dem herannahenden Gewitter komme ich dann noch am Julierpass (2284 m) an.

Schnell fahre ich auf der Ostseite abwärts nach Silvaplana – direkt in den Supermarkt. Jetzt schaut das Wetter schon wieder besser aus. Deshalb entscheide ich mich nicht für die „sichere“ Variante über Zernez und den Ofenpass nach Südtirol, sondern über den Passo del Bernina. Ich rolle also weiter nach St. Moritz und biege kurz darauf ab nach Pontresina. Das sind jetzt noch einmal 18 für mich noch unbekannte Kilometer mit nur 600 Höhenmetern. Und das bedeutet gleichzeitig auch nur angenehme 3% Durchschnittssteigung. Unterwegs hat man rechts immer wieder schöne Aussichten auf den Piz Bernina. Die Strecke führt entlang der Rhätischen Bahn, die ich auch einmal kreuze. Nach dem Stausee Lago Bianco kann ich schon das Hospitz sehen, das aber kurz vor der Passhöhe steht. Dann ist der letzte Pass des Tages, der Berninapass (2330 m) erreicht.

Nach 4 Kilometern Abfahrt kann ich mich noch einmal entscheiden: nach links über die Forcola Livigno nach Livigno? Da ich den Passo d’Eira, Passo Foscagno und den Stelvio schon kenne, fahre ich lieber nach Tirano in der Lombardei. Das ist eine tolle und insgesamt 34 Kilometer lange Abfahrt, die ich nur noch genieße. Durch Poschiavo und vorbei am schönen Lago di Poschiavo überquere ich dann nach Campocolongo die Grenze nach Italien. Kurz darauf bin ich im Etappenziel in Tirano im Valtellina. Ich finde auch gleich das tolle Albergo Gusmeroli zum Übernachten.

Fazit: Die längste Etappe mit mehr als 200 Kilometern heute. Der Julierpass war im Vergleich zum Albulapass natürlich nicht so schön. Und den Berninapass muss ich auch nochmal mit frischen Beinen rauf.


Impressionen Rennradtour Oberalppass – Julierpass – Berninapass:


Fakten Rennradtour Andermatt – Tirano:

  • ca. 215 Kilometer
  • ca. 3440 Höhenmeter
  • ca. 9,5 Stunden reine Fahrzeit

Rennradroute: Andermatt – Oberalppass – Disentis – Versam – Bonaduz – Thusis – Campi – Tiefencastel – Julierpass – Silvaplana – Schlarigna – Berninapass – Poschiavo – Tirano.


Bikepackingtour Sanremo – Bozen:


Download GPS Track Oberalppass – Julierpass – Berninapass


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