Alpen, Dolomiten, Italien, Rund um Bozen, Südtirol, Trentino, Veneto

Panidersattel – Grödner Joch – Passo Valparola – Passo Falzarego – Passo Giau – Passo Staulanza – Passo Duran – Passo Pellegrino – Karerpass

Karersee

Vom Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.

Neun der schönsten Dolomitenpässe am Stück.

Um 4.30 Uhr morgens starte ich noch im Dunkeln in Bozen. Auf dem Ragweg geht es nach Blumau, wo der 24 Kilometer lange Anstieg mit 1200 Höhenmetern über Völs und Kastelruth zum Panidersattel (1437 m) beginnt. Immer schön langsam fahre ich noch praktisch ohne Verkehr am Schlern vorbei bis zur Passhöhe. Nach ein paar Fotos rolle ich hinunter ins Grödnertal und wieder aufwärts über St. Ulrich und Santa Christina nach Wolkenstein.

Fakten Rennradtour Dolomiten:

  • 250 Kilometer
  • 6900 Höhenmeter
  • 14.45 Std. Fahrzeit
  • 23 ℃ Temperatur

Am einzigen Brunnen dort, den ich kenne, fülle ich nochmal die Wasserflasche auf und ziehe die 10 Kilometer lange Paßstraße mit noch 530 Höhenmetern zum Grödnerjoch (2121 m) hinauf. Das Langkofelmassiv und die Sellagruppe erstrahlen schon im schönsten Licht. Auf der anderen Seite folgt die schöne Abfahrt über Corvara ins Gadertal bis nach La Villa. Dort zweigt rechts die Auffahrt zum Passo Valparola (2192 m) ab. Das sind noch einmal 14 Kilometer und 760 Höhenmeter mit leider viel zu viel Verkehr. Zum Passo Falzarego (2105 m) fährt man von hier nur einen Kilometer hinunter.

Durch das Valle d’Ampezzo geht es weiter bis nach Pocol, wo der nächste Anstieg zum Passo Giau (2233 m) wartet. Vorher kehre ich noch kurz in der Baita Resch ein, um etwas zu trinken und wieder das Wasser aufzufüllen. Auf den 10 Kilometern und 700 Höhenmetern zur Passhöhe ist schon unglaublich viel los, vom Trubel hier oben ganz zu schweigen. Deshalb nicht wie weg.

Am Brunnen in Selva di Cadore ist der nächste Wasserstop dran, um gut auf den Passo Staulanza (1773 m) zu kommen. Von dieser Seite durch das Val Fiorentina ist das meine Erstbefahrung. Die Aussichten auf den Monte Civetta und Monte Pelmo sind grandios. Es gibt viele Picnicplätze und alles ist viel entspannter. Nach 9 Kilometern und 420 Höhenmetern bin ich oben. Eine schöne Abfahrt führt ins Val di Zoldo nach Dont, wo heute Wochenmarkt ist und ich mir ein leckeres Eis gönne.

Auch die 8 Kilometer und 670 Höhenmeter zum Passo Duran (1605 m) kenne ich nur von der Abfahrt her. Die Straße ist meist einspurig und dementsprechend wenig befahren, allerdings ist auch hier Gegenwind. An die Passhöhe habe ich noch gute Erinnerungen von einer Alpendurchquerung zu Fuß von München nach Venedig. Hinunter geht es nach Agordo, wo es jetzt sehr heiß ist und ich eine Entscheidung treffen muss. Es ist schon 15.30 Uhr und die ursprüngliche Route hätte noch 4000 Höhenmeter. Also wähle ich eine Variante mit 2000 Höhenmetern weniger über Cencenighe Agordino und Falcade zum Passo Pellegrino (1918 m).

So schön die Aussicht auf die Pale di San Martino ist, so grausig ist der Stau von oben bis zum Abzweig zum Passo Valles. Und die letzten 5,5 Kilometer und 490 Höhenmeter zur Passhöhe waren noch nie so lang und anstrengend. Aber auch die sind irgendwann vorüber und zur Belohnung gibt es ein Mineralwasser und eine Cola. So gestärkt fliege ich fast hinunter ins Fassatal. Am Kreisverkehr vor Moena ist der Tunnel Richtung Norden für Radfahrer gesperrt und ich muss einen kurzen Umweg ins Dorf nehmen.

Noch ein letztesmal die Trinkflasche auffüllen und flach über Soraga nach Vigo di Fassa zum finalen Pass. Die 9 Kilometer mit 425 Höhenmetern zum Karerpass (1745 m) fahre ich immer wieder gerne, weil danach eine 25 Kilometer lange Abfahrt durch das Eggental nach Kardaun wartet. Von hier ist es dann nur noch ein Katzensprung auf dem Radweg zurück nach Bozen.


Fazit: Eigentlich sollte das ein Everesting werden, aber in Agordo war es einfach schon zu spät. Deshalb musste ich die Forcella Aurine, den Passo Cereda, Passo Rolle und Passo Valles weglassen. Aber auch so eine sehr anstrengende Rennradtour mit 250 Kilometern und über 6000 Höhenmetern. Leider waren an diesem Sonntag unzählige Autofahrer, Wohnmobile und Motorräder unterwegs, was den Genuß doch sehr getrübt hat. Da muss sich unbedingt etwas ändern!


Impressionen Dolomitenpässe:


Rennradroute: Bozen – Blumau – Völs – Seis -Kastelruth – Panidersattel – St. Ulrich – Santa Christina – Wolkenstein – Grödnerjoch – Kolfuschg- Corvara – La Villa – St. Kassian – Passo ValparolaPasso Falzarego – Pocol – Passo Giau – Selva di Cadore – Santa Fosca – Passo Staulanza – Pecol – Dont – Chiesa – Passo Duran – La Valle Agordina – Agordo – Listolade – Cencenighe Agordino – Falcade – Passo Pellegrino – Moena – Soraga – Vigo di Fassa – Karerpass – Welschnofen – Birchabruck – Kardaun – Bozen