Dabei beim härtesten Radmarathon Österreichs.
Gailbergsattel – Plöckenpass – Forcella di Lius – Lanzenpass – Nassfeldpass – Kartitscher Sattel.
Um 06.30 Uhr morgens fällt in Lienz in Osttirol der Startschuss zum 1. Super Giro Dolomiti. Eingeschrieben sind gerade einmal 350 Starter für die große Runde mit 4820 Höhenmetern und 230 Kilometern. Und davon sind einige die weltbesten Radmarathonfahrer und Teams. Die ersten 20 Kilometer durch das Drautal bis nach Oberdrauburg geht es leicht bergab. Zusammen mit Peter und Stephan bilde ich eine Gruppe und schon bald haben wir zum Spitzenfeld aufgeschlossen. Die 7 Kilometer Anstieg zum Gailbergsattel (981m) bringen wir schnell hinter uns und es folgt die erste Abfahrt nach Kötschach im Gailtal.
Hier beginnt die 14 Kilometer lange Auffahrt zum Plöckenpass (1357m) – leider ab und zu mit Fahrzeugverkehr! Der Veranstalter hatte die Reihenfolge der Pässe kurzfristig geändert, weil die Straßenqualität bei der Abfahrt so besser ist. Alles läuft gut und an der ersten Labestation wird schnell eine Banane im vorbeifahren gegessen. Leider verliere ich so den Anschluß an Peter und Stephan und fahre ab hier alleine. Auf der italienischen Seite des Passo di Monte Croce Carnico geht es hinunter nach Paluzza im Friaul. Hier spürt man echtes Radrennfieber, denn die italienischen Zuschauer feuern jeden Rennfahrer begeistert an. Hinauf geht es 5 Kilometer über 11 Kehren und steilen Rampen bis zu 16% Steigung nach Ligosullo. An der Forcella di Lius (1005 m) ist der höchste Punkt noch nicht ganz erreicht, sondern erst ein ganzes Stück nach dem Paßschild.
Der Asphalt hinunter nach Paularo hat wirklich schlechte Qualität. Jetzt kommt die erste „richtige“ Prüfung: 11 Kilometer zum Lanzenpass (1552m). Die Auffahrt ist wirklich wunderschön – und sehr steil. Ausserdem ist es jetzt schon verdammt heiss. Nach einem kurzen Stück abwärts zieht die Straße mit bis zu 18% Steigung aufwärts zum Passo del Cason di Lanza, wo Gottseidank auch eine Verpflegungsstation ist.
Leider gab es auf der steilen Abfahrt einen augenscheinlich schweren Unfall. Hoffentlich geht es dem Teilnehmer wieder gut. Das erinnert mich wieder daran: das ist alles nur Spaß und Freiwillig!
In Pontebba geht es dann zur Abwechslung mal wieder bergauf und der vermeintlich letzte große Anstieg wartet. 13 Kilometer geht es in brütender Hitze den Südhang hinauf zum Nassfeldpass (1552m). Noch nie war ich so glücklich, in Österreich anzukommen 🙂
Oben am Passo Pramollo warten köstliche Wassermelonen und andere Erfrischungen. Und die braucht man auch für die letzten 100 Kilometer! Schnell geht es die Abfahrt hinunter nach Tröpolach im Gailtal / Kärnten.
Wer jetzt keine gute Gruppe findet, wird verhungern. Zu siebt fahren wir durch den Gegenwind und leicht ansteigend wieder bis nach Kötschach. Spätestens jetzt wäre der ideale Punkt zum Ausstieg gewesen.
Und ab hier wollte ich nur noch gesund durch die Hitze kommen und die Runde beenden. Die Strecke durch das Lesachtal zieht sich quälende 40 Kilometer in ständigem Auf und Ab – genau 19mal! – bis zum Kartitscher Sattel (1525m). Und das steile Stück nach Obertillach zieht noch einmal alle Reserven raus. Die anvisierte Zeit von unter 9 Stunden ist schon lange nicht mehr zu schaffen. An jedem Dorfbrunnen wird angehalten und erfrischt. Nur noch ankommen. Aufeinmal kommen Hannes und Peter vorbeigefahren. Stephan hatte einen Patsch und ist draussen. Leider schaffe ich es auch nicht, mich bei ihnen dranzuhängen. An der letzten Labestation trinke ich ersteinmal einen Radler – gut für den Kopf, schlecht für die Beine, die jetzt komplett zumachen.
Höhenprofil Super Giro Dolomiti:
Erst bei der Abfahrt nach Tassenbach wird es langsam besser und die Maschine läuft wieder an. Zu Belohnung darf ich die letzten 30 Kilometer auf der Landstrasse auch noch alleine fahren. Erst 5 Kilometer vor dem Ziel finde ich eine Gruppe, mit der ich zusammen nach Lienz rolle.
Fazit: Einmal und nie wieder! Ich denke, dass dieser Radmarathon durch die Streckenführung härter ist als der Ötztaler Radmarathon – zumindestens bei dieser Hitze. Leider waren zu wenige Teilnehmer dabei und bei den Verpflegungen fehlte salziges und Cola.
Oder doch nochmal versuchen nächstes Jahr?
Fakten Rennradrunde Super Giro Dolomiti 2014:
- ca. 232 Kilometer
- ca. 4820 Höhenmeter
- ca. 10 Stunden reine Fahrzeit
- mit dabei: Hannes, Peter, Stephan und Peter
Rennradstrecke: Lienz – Gailbergsattel – Plöckenpass – Forcella di Lius – Lanzenpass – Nassfeldpass – Kartitscher Sattel – Lienz.
Sonntag..nach gut 10 stunden…nie wieder…
montag…na ja…eventuell
dienstag….steht der Termin für 2015 schon fest?
[…] Flachstück bis Kötschach. Dieses Teilstück sowie den Anstieg zum Plöckenpass kenne ich noch vom Super Giro Dolomiti vor 4 Wochen. Im Gegensatz dazu ist der Pass diesmal nicht gesperrt und so geht es zusammen mit […]
Leider geht es dem Verunfallten noch nicht wirklich gut. Er befindet sich noch immer (Stand 17.09.2014) auf Reha. Bei dem Unfall wurde sein Bein beinahe abgetrennt. Er musste mehr als eine halbe Stunde lang warten bis ein Krankenwagen kam in welchem sich dann kein Arzt (!) sondern nur zwei überfordert Sanitäter befanden. Er wurde erst nach der Fahrt ins Tal an einen Arzt der Flugrettung Martin übergeben die ihn ins Krankenhaus Klagenfurt brachte. Von dieser Flugrettung erhielt er eine Rechnung über einen fünfstelligen (!) Betrag während er noch im Krankenhaus war. Und kurze Zeit darauf eine Mahnung. Der Veranstalter hat sich trotz vieler Versprechen nie persönlich bei ihm gemeldet. Weiters wurde ihm im oder vor dem Krankenwagen sein Helm und seine Brille entwendet. Eine Warnung also an alle Rennradfahrer – nehmt nur an gut organisierten Veranstaltungen teil sonst kann es böse enden und aus dem Spaß wird bitterer Ernst.
Hallo Lena,
das hört sich leider nicht gut an…
Liebe Grüße wenn du ihn siehst.
[…] Super Giro Dolomiti 2014 […]
[…] als den schwersten und sehr schönen Ultra-Radmarathon beschrieben (siehe meinen Erlebnisbericht von 2014). Mit 232 km Streckenlänge und 5234 Höhenmeter stellt der “SuperGiroDolomiti” eine große […]
[…] bis Kötschach. Dieses Teilstück sowie den Anstieg zum Plöckenpass kenne ich noch vom Super Giro Dolomiti vor 4 Wochen. Im Gegensatz dazu ist der Pass diesmal nicht gesperrt und so geht es zusammen mit […]
[…] letzte Labestation und auch der letzte Anstieg zum Passo Pramolio beginnt. Den musste ich beim Super Giro Dolomiti in glühender Mittagshitze hochkämpfen. Heute sind die 13 Kilometer und 970 Höhenmeter schon […]
[…] Super Giro Dolomiti 2014 […]
[…] Etappe / 24.05.2024: Montegliano – Sappada, 164,0 kmDie Fahrer müssen über den Forcella di Lius und die Sella Valcalda zur Cima […]
[…] hole mein Gepäck, und beginne den Aufstieg zum Nassfeldpass. Auch dieses mal (genauso wie beim Super Giro Dolomiti und Peakbreak) ist es wieder sehr heiß. Bei der Abfahrt ins Gailtal sieht man die schöne […]
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